Samstag, 25. Juni 2011

Pause...


Liebe Freunde,

ich bin ein wenig müde und mache nun einmal eine kurze Pause. Neue Fotos, neue Gedichte und neue Haiku sollen entstehen.

Ich möchte mich mich bei Euch allen für die vielen Kommentare und wertschätzenden Worte bedanken.

Viele liebe Grüsse

Hans-Peter

Dear Friends,

I am a little tired now and make a short break. New photos, new poems and new haiku will be created.

I want to thank me for all of you for the many comments and appreciative words.

Many dear greetings

Hans-Peter

Sonntag, 19. Juni 2011


Junigedanken

Immer länger dauern nun die Tage
Die Nachtigall singt in die kurze Nacht
Es laden See und Fluss zum Bade
Das Heu ist längst schon eingebracht

Liebende haben ihr Glück gefunden
Freuen sich der warmen Tage fein
Mit Blumen bunt zum Strauß gebunden
Wandernd sie durch Flur und Hain

Kornfelder reifen zu leuchtend Gold
In lauen Lüften spielen Tauben
Träume begleiten die Sinne hold
Von großer Liebe Treu und Glauben

Die Tage sind heiß die Nächte warm
Nur Gewitter unterbrechen dieses Spiel
Die Hoffnung nicht an Wünschen arm
Dass der Liebe Glück hält lang und viel

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 17. Juni 2011


Stummer Schrei

Der Schrei des roten Milan
Ist verstummt
Der Schrei des Adlers
Ist verstummt

Der Mond liegt müde
In einem Hauch von Nichts

Der Ruf des Käuzchens
Ist verstummt
Der Ruf der Eule
Ist verstummt

Der Mond liegt müde
In einem Hauch von Nichts

Klirrende Kälte
Ein eisiger Hauch
Überzieht Wälder und Auen
Auch die Herzen vieler Menschen

Die Sonne scheint kalt
Sie hat ihre Wärme verloren

Ein Schrei will aus mir heraus
Ich bin verstummt
Ein stummer Schrei der Verzweiflung

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 15. Juni 2011


Gesund

Der Fredi Merz aus Grabs
Besuchte letzthin seinen Arzt

Geistig noch fit mit seiner neunzig Jahre
Im Bewusstsein voll auch seine Haare

Es ist alles gut er sei gesund
War des Arztes sein Befund

Was er denn alles so machen tät
Für sein Herz und seine Homogenität

Viel Bewegung und auch frische Luft
Keine Scheu vor Zwiebel- und Knobliduft

Auch Lachen sei gesund fürs Herz
Dies meint weiter der Fredi Merz

Als sodann mit heftiger Macht
Ein Furz bei Fredi hat gekracht

Beide krümmen sich nun vor lachen rund
Sehen sie Herr Doktor lachen ist gesund

© Hans-Peter Zürcher

Montag, 13. Juni 2011


Gedanken

Geblendet von der Leichtigkeit
Heben meine Gedanken ab

Sie schweben in weiter Höhe
Durch die Welt des Seins

Klein und winzig wirkt mein Ich
In dieser großen Landschaft

Einer Landschaft aus Gefühlen
Einem auf und ab von Seelenströmen

Hinaufgezogen durch die Thermik
In eine unfassbare Weite

Begleitet von herrlicher Musik
Voller dankbarer Innigkeit

Getragen durch diese Innigkeit
Schwebt mein Ich in die Ferne

Ozeane der Wirklichkeit fluten
All meine Gedanken des Ich

© Hans-Peter Zürcher

Sonntag, 12. Juni 2011


Doo se

En zarte Huuch vo inniger Liebi
Verschtrömt er mit sim Liecht
De Moo am dunkle Firmament

E Schternemeer tuet en begleite
Ond singt sinnliche Liebeslieder
I d’Unentlechkeit vom do se

Als wärs en lieblech fiine Wink
Em Moo sin Liechterschii
De er üs lächelnd entgege bringt

© Hans-Peter Zürcher

 Dieses Gedicht habe ich in meiner Muttersprache geschrieben, im Dialekt aus Herisau im Kanton Appenzell-Ausserrohden.

Sein


 Einen zarten Hauch von inniger Liebe
Verströmt er mit seinem Licht
Der Mond am dunklen Firmament

Ein Sternenmeer begleitet ihn
Singt sinnliche Liebeslieder
In die Unendlichkeit des Sein

Als wär’s ein lieblich feiner Wink
Des Mondes Lichterschein
Den lächelnd er uns entgegen bringt

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 10. Juni 2011


Schall und Rauch

Der Jakob Fitze aus St. Gallen
Lässt öfter mal einen Böller knallen

Es freut sich wenn es knallt und brennt
Und jeder Nachbar an sein Fenster rennt

Wenn lautstark die Raketen steigen
Nennt er die Umwelt schnell sein Eigen

Denn Schall und Rauch vergehen schnell
Ein Lüftchen bläst gleich wird’s wieder hell

Der Verkehrslärm lässt nicht auf sich warten
Nun lärmt dieser und stinkt in Raten

Der Regierung schreibt nun Jakob einen Brief
Er sei sauer und ersticke fast in diesem Mief

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 9. Juni 2011


Wunsch

Der Frehner Jakob aus Herisau
Wünscht sich schon lange eine Frau

Schön braucht sie nicht zu sein
Aber hübsch und im Herzen rein

Keine grosse Nase soll sie haben
Und auch keine krummen Waden

Nicht all zu gross und auch nicht klein
Sie soll weder dick noch mager sein

Aus gutem Haus und auch noch reich
Das wär doch wirklich nun kein Seich

Gut gebildet und dazu noch schlau
Die Haare braun die Augen blau

Wer nun denkt der Frehner wird so nie sichtig
Der liegt mit seinen Gedanken völlig richtig

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 8. Juni 2011


Scheinheilig

Das Rösli Frischknecht aus Appenzell
Pilgert täglich gern zur nahen Kapell

Sie ist gar fromm und in sich gekehrt
Wenn sie dort all ihre Heiligen verehrt

Scheinheilig überlaut und vehement
Ist sie zu hause wie sie keiner kennt

Dies ist nicht gut und das ist nicht recht
Du arbeitest schlechter als der Knecht

Ihr armer Mann ist ganz in sich gekehrt
Wenn sie fluchend all ihre Heiligen verehrt

© Hans-Peter Zürcher

Montag, 6. Juni 2011


Sturmfront

Schatten bricht Licht
Der Tag wird zur Nacht

Gesänge verklingen
Sturmwinde erwachen

Ein Sausen und Brausen
Durch dunkle Stille

Ein Lichtstrahl bewegt
Der Atem der stockt

Totes wird lebendig
Leben stirbt ab

© Hans-Peter Zürcher

Sonntag, 5. Juni 2011


Moral

Eine Frau namens Engler Frieda aus Baden
Schämte sich ihrer allzu krummen Waden

Auch im Sommer ging sie tagein tagaus
Selbst bei Hitze nur in langen Hosen aus

Doch einmal man kann es kaum fassen
Hat sie die Hose zu Hause gelassen

In kurzem Kleide mit ihren krummen Waden
Spazierte sie durch die City von Baden

Beschaut ihr Spiegelbild in einem Fensterglase
Und erschrak ob ihrer allzu großen Nase

Was soll’s ich bin doch nur ein Mägdelein
Mit frohem Mut und reinem Herzelein

Ob krumm oder groß das war nun egal
Das wichtigste ist man hat Moral

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 4. Juni 2011


Heimweg

Ein Berner namens Zürcher Hampe
Tut auf dem Heimweg gerne schlampe

Ein Bierchen da, ein Bierchen dort
Schon ist sein letztes Tram dann fort

Nun steht er da der arme Mann
Und muss zu Fuß nach Hause dann

So kommt’s wie’s kommen muss nun eben
Schließlich kann er nicht nach Hause schweben

In den frühen Morgenstunden nun wie immer
Schleicht er ganz leis ins angetraute Ehezimmer

Holt sich noch schnell einen Stuhl ganz sacht
Doch sein Annerösli ist ob diesem Krach erwacht

Sie ruft was soll denn dieser Stuhl hier oben
Und beschimpf den Hampe in Grund und Boden

Er setzt sich auf den Stuhl ganz keck und lacht
So sitz ich nun in der ersten Reihe wenn es kracht

Doch ob dem Geschrei wird ihm angst und bange
Denn dieses Theater das kennt er ja schon lange

So zieht es ihn dann eben zurück und fort
Mit dem ersten Tram an seinen Arbeitsort

Doch an diesem Abend wird der Zürcher Hampe
Wohl nicht mehr auf seinem Heimweg schlampe

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 3. Juni 2011


Heimweh

Es beginnt im Magen flau und leer
steigt dann höher und drückt schwer
würgt und klemmt im Hals und dann
rinnen die ersten Tränen bang

Gewaltig nun drückt der Schmerz
es wird einem bang ums Herz
und wenn dann fließen die Tränen
wird man sich endlich freier wähnen

Dies jedoch ist nur von kurzer Dauer
dann füllt sich unser Herz mit Trauer
und die Seele mit Schmerzen sehr
wühlen uns auf wie Sturm das Meer

Dieser Schmerz und diese Trauer
dann halten lange sind von Dauer
bis wir endlich wieder haben
unsere Lieben, Heimat, Kameraden

© Hans-Peter Zürcher