Samstag, 8. Oktober 2016

Abend am Berg


Abend am Berg

Wo Gletscher einst den Boden küssten
Sich die Welt ins Blau verlor
Spriessen heute Baum und Blumen

Ein kühler Hauch winkt einem zu
Als wär’s ein eisig Atemzug
Der einem rau die Wangen küsst

Der Kühle folgt ein mildes Lüftchen
Im Wechselspiel vom Wind getragen
Ein Auf und Ab wie sanfte Wellen

Duft von Holz und feuchter Erde
Licht und Schattenspiele im Geäst
Durchbrechen Raum und Zeiten

Von des Berges hohen Flanken
Die von Sonnen aufgewärmt
Klingt des Adlers Ruf hernieder

Derweil kriechen erste Schattenbilder
Aus dem Tal den Berg hinan
Im Echo singender Alphornklänge

Der Tag flieht sachte nun dahin
Wie Wolken die vom Wind getragen
Ersehnend die Nacht mit ihrer Ruh

© Hans-Peter Zürcher