Montag, 31. Oktober 2016

Wie die Stunden vergehen


Wie die Stunden vergehen
oder
Durch's Jahr

Leise küsst der Winter die Mutter Erde
Und verleiht ihr ein zart weißes Kleid
Damit sie sich erhole von ihrer Last
Die sie sich übers ganze Jahr getragen

Der Frühling dann mit seiner Milde
Weckt sie sanft aus ihrem tiefen Schlaf
Erst leise doch dann mit Vogelgesang
Schenkt sie Blüten Blätter und Blumen

Der Sommer treibt sein hitzig‘ Spiel
Tief blauer Himmel und Grüne Matten
Unermüdlich Frucht und Korn gedeihn’
Aus ihrem geweihten Schoss aus Erde

Bis im Herbst der Ernte grosser Lohn
Sie uns reich beschenkt mit ihrer Güte
Begleitet von Düften und bunten Farben
Blätter fallen von wo sie einst geboren

So schließt sich auch der ewige Kreis
Vom Werden vom Sein und Vergeh’n
 Still wird’s wieder auf Mutters Erden
Es wachen nur die dunklen Stunden

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 22. Oktober 2016

Herbstliche Träume...


Herbstliche Träume
oder
In die Herbststille lauschen

Wenn man in die Herbststille lauscht
Und die leisen Schwingungen
Der fallenden Blätter in sich aufnimmt

Den Hauch eines milden Luftzugs fühlt
Der sanft und leise den Blättern
Nochmal ein wenig Auftrieb verleiht

So dass sie dort ihre letzte Ruhe finden
Wo sie es sich wünschen
Nämlich in der Stille der Unendlichkeit

Dann kommt ein wenig Trauer auf
Die aber alsbald einmal
Durch milde Abendsonnen Trost findet

So werden diese Gedanken
Von der aufkeimenden Hoffnung
Auf das Kommende abgelöst

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 15. Oktober 2016

Edelweiss


Edelweiss

Sternen gleich die Blätter seiden
Sein Herz ziert reines Gold
Oben am Berg auf steilen Weiden
Blüht es so schön und hold

Ob im frühen Licht am Morgen
Oder im sanften Abendrot
Es erfreut und bannt die Sorgen
Auch so manche Liebesnot

Auch als der Liebe ihr Beweis
So wunderschön und zart
Edel in seinem strahlend Weiss
Erfreut es auf seine Art

Sternen gleich die Blätter seiden
Sein Herz ziert reines Gold
Oben am Berg auf steilen Weiden
Blüht es so schön und hold

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Des Lebens Klang


Des Lebens Klang

Auch wenn in uns der Herbst ist angekommen
Gleicht dieser einem zweiten Frühling dann.
Noch lange wird uns nicht die Kraft genommen
Um uns zu erfreuen am schönen Lebens-Klang.

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 8. Oktober 2016

Abend am Berg


Abend am Berg

Wo Gletscher einst den Boden küssten
Sich die Welt ins Blau verlor
Spriessen heute Baum und Blumen

Ein kühler Hauch winkt einem zu
Als wär’s ein eisig Atemzug
Der einem rau die Wangen küsst

Der Kühle folgt ein mildes Lüftchen
Im Wechselspiel vom Wind getragen
Ein Auf und Ab wie sanfte Wellen

Duft von Holz und feuchter Erde
Licht und Schattenspiele im Geäst
Durchbrechen Raum und Zeiten

Von des Berges hohen Flanken
Die von Sonnen aufgewärmt
Klingt des Adlers Ruf hernieder

Derweil kriechen erste Schattenbilder
Aus dem Tal den Berg hinan
Im Echo singender Alphornklänge

Der Tag flieht sachte nun dahin
Wie Wolken die vom Wind getragen
Ersehnend die Nacht mit ihrer Ruh

© Hans-Peter Zürcher