En letschte Schnee
In Appenzeller-Mundart
S’ischt nomme so dunkel am Morge früe
Ond d’Vögeli fpiffed leesli
Die erschte Blüemli strecked schüüch
Erni Chöpfli os der Erde
Doch dunkli Wolcke schwär ond grau
Züched öbers stilli Land
Ond grossi Flocke falled lees und dicht
Decked zu de Wald ond’s Feld
S’schneit als wär’s no tüüfschte Wenter
No nünt vo Früelig i de Loft
No s’gschäftig Triibe vo de Vögel ischt
E Zäche vom nöche Lenz
© Hans-Peter Zürcher
Ein letzter Schnee
Es ist nicht mehr dunkel am Morgen
Und die Vögelein singen leis
Die ersten Blümchen strecken scheu
Ihre Köpfchen aus der Erde
Doch dunkle Wolken schwer und grau
Ziehen übers stille Land
Und grosse Flocken fallen leis und dicht
Decken zu nun Wald und Feld
Es schneit als wär’s noch tiefster Winter
Noch nichts von Frühling in der Lüft
Nur das geschäftig Treiben der Vögel ist
Ein Zeichen vom nahenden Lenz
© Hans-Peter Zürcher