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Der letzte Wanderer
Der Meier Hannes aus Kandern
Tut in den Bergen gerne Wandern
Seit Jahren zieht es ihn hinan
In die Höhe mit der Schwebebahn
Doch kaum ist er oben angekommen
Wird ihm schwindlig ist benommen
Was hier oben er erblickte ist fatal
Menschenmassen in ungeahnter Zahl
Wähnt sich wie am Meeresstrand
Im einst so schönen Bergesland
Musik und Lärm dringt ihm zu Ohren
Nichts von Alpenruhe und Erholen
So zieht er schnell weg von diesem Treiben
Auf steilen Pfaden bergab und über Weiden
Doch auch hier über Stock und Stein
Holt ihn die lärmende Meute ein
Auf Bikes rasen die Verrückten an ihm vorbei
Und maulen dass dies ein Weg für’s Velo sei
Und übrigens hätte er hier nichts verloren
Als einziger Mensch auf Schusters Sohlen
Was waren das doch für schöne Zeiten
Als Wandern noch konnte Freude bereiten
So tut halt heut der Hannes aus Kandern
In seinem Garten um sein Häusle wandern...
© Hans-Peter Zürcher