Lied vom Nebel
Nebel spinnen sacht und leise
heimlich in des Herbstes Nacht
ein seichtes Tuch auf ihre Weise
ein Gespinst von größter Pracht
Einmal dicht wie eine Decke
dann wieder leicht gewoben
legt er sich in Wald und Hecke
ein auf und ab wie Meereswogen
Nebel spinnen sacht und leise
heimlich in des Herbstes Nacht
ein seichtes Tuch auf ihre Weise
ein Gespinst von größter Pracht
Des Morgens erster Sonnenstrahl
Lässt des Herbstes Nebel wallen
Der neue Tag hat nun die Wahl
Uns oder sich selber zu gefallen
Nebel spinnen sacht und leise
heimlich in des Herbstes Nacht
ein seichtes Tuch auf ihre Weise
ein Gespinst von größter Pracht
Der nächtliche Mondschein helle
dringt ein in Nebels dicke Schicht
nur für kurze Zeit und schnelle
ganz zart mit schwachem Licht
Nebel spinnen sacht und leise
heimlich in des Herbstes Nacht
ein seichtes Tuch auf ihre Weise
ein Gespinst von größter Pracht
© Hans-Peter Zürcher