Herbstliche Träume
oder
In die Herbststille lauschen
Wenn man in die Herbststille lauscht
Und die leisen Schwingungen
Der fallenden Blätter in sich aufnimmt
Den Hauch eines milden Luftzugs fühlt
Der sanft und leise den Blättern
Nochmal ein wenig Auftrieb verleiht
So dass sie dort ihre letzte Ruhe
finden
Wo sie es sich wünschen
Nämlich in der Stille der
Unendlichkeit
Dann kommt ein wenig Trauer auf
Die aber alsbald einmal
Durch milde Abendsonnen Trost findet
So werden diese Gedanken
Von der aufkeimenden Hoffnung
Auf das Kommende abgelöst
© Hans-Peter Zürcher
2 Kommentare:
Liebe Freunde, das zu diesem Gedicht passende Video findet Ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=XPYWI4s6bZ0
Herzlichst und alles Liebe, Hans-Peter
Lieber Hans-Peter,
mir gefällt sehr, wie du das Fallen der Blätter beschreibst - gerade die Wörter "Schwingung" und "Auftrieb"! Ich glaube, darin unterscheiden sich Blätter von Flocken... die sinken herab und fluffen sich auf den Oberflächen zusammen...
Was mich in dem Bild stört, ist der Wunsch, die letzte Ruhe in der Stille der Unendlichkeit zu finden, ich kann dem nicht ganz folgen... Und ist es denn nötig, den Wunsch der Blätter zu benennen? Ist es nicht reizvoller, den Blättern ihre Individualität und ihre Wünsche im Verborgenen zu lassen?
Die herbstliche Abendsonne wiederum mag ich sehr.
Allerdings finde ich, dass sich die Trauer und die Hoffnung, die die Sonne inhaltlich wie formal umrahmen, beißen... wenn die Gedanken (Trauer) durch die Hoffnung (Sonne) abgelöst werden... wie kann die Abendsonne für das Kommende stehen? So, wie es ohne den Herbst keinen Frühling, ohne Vergehen kein Werden geben kann?
Ein spannungsreiches Gedicht jedenfalls.
Liebe Grüße!
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