Montag, 19. September 2011


Karriere

Da gibt’s ein Meier Alois in Bünzen
Der sammelt leidenschaftlich Münzen
Eine seriöse Bank ist sein Arbeitsort
Er erteilt dort Auskünfte Wort um Wort

Doch bald wird ihm das zu dumm
Ob sein Handeln gut ist oder krumm
Das wird sich weisen dann zum Schluss
Erst wird es kommen wie’s kommen muss

Er sucht sich einen neuen Arbeitsort
Steigt ein als erfahrener Finanzmann dort
Beginnt mit Aktien aller Art zu handeln
Ansehnlich soll sich sein Konto wandeln

Seine Kariere steigt nun steil nach oben
Alsbald wir er zum Direktor angehoben
Immer grösser wird nun sein Wahn
Nahm sich auch heimlich Kundengeldern an

Aus Millionen werden Milliarden
Verschwinden in löchernen Schubladen
Größenwahn macht nun sich breit
Vorbei ist seine biedere Ehrlichkeit

Kunden werden rundum belogen
Und um all ihre Ersparnisse betrogen
So stielt er weiter was ihm anvertraut
Verhindert dass man in seine Bücher schaut

Doch eines Tages kommt all das ans Licht
So dass es dem Meier sein Genick ihm bricht
Nun hat er nichts mehr der Alois aus Bünzen
Nicht einmal mehr seine einst so geliebten Münzen

Wer nun denkt es ginge allen Bänkern so beschissen
Der hat sich arg geirrt denn die sind gerissen
Sie haben all das gestohlene Geld auf der Seite
Nur die Betrogen die sind nun völlig pleite

© Hans-Peter Zürcher

4 Kommentare:

Jutta hat gesagt…

Lieber Hans-Peter,

da hast Du ja genau ins Schwarze getroffen mit Deinen Versen. Aber ich denke mal, dass diese Gier nach Geld nicht glücklich macht, sondern eher krank, denn es hört ja nie auf. Vielleicht stehen wir dann doch auf der besseren Seite.

Liebe Grüße
Jutta

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Lieber Hans-Peter,
dem ist nichs mehr hinzuzufügen.
Einen schönen Abend wünscht dir
Irmi

Rosanna Maisch hat gesagt…

Uiiii, das sitzt !! Lieber Hans-Peter, eine steile, aber ebenso unehrenhafte Karriere. Du hast mit deinem ausdrucksstarkem Gedicht das ganze Dilemma offen gelegt. KLASSE !

Liebe Grüße von mir zu Dir

Rosanna

Anonym hat gesagt…

Ich verstehe gut, dass Du Dir mal so richtig Luft machst, lieber Hans-Peter.

Liebe Grüße
Barbara