Montag, 23. Juli 2012

Ein Sturm hart sie dahingerafft

 
Ein Sturm hart sie dahingerafft

Entrissen aus seiner Lebenslust
Schwebt ein Blatt ins weiche Gras

Mitten aus seinem Leben gerissen
Noch grün der Saft in seinen Adern

Ein Sturm hat es vom hohen Ast gezerrt
Warum nur dieses von tausend Anderen

Diese Fragen stellen sich auch alle Mütter
Dessen Söhne im Krieg gefallen sind

Mitten aus ihrer Jugend gerissen
Ohne Sinn gemordet und dahingerafft

Ein Sturm hat ihnen das Leben genommen
Warum nur diesen von tausend Anderen

Entrissen aus ihrer Lebenslust
Begraben tief unter weichem Gras

Das werden wir wohl nie verstehen
Weil all DAS keinen Sinn ergibt

© Hans-Peter Zürcher

5 Kommentare:

Jutta hat gesagt…

Lieber Hans-Peter,

Deine Zeilen sind wunderschön, sehr eindringlich, sehr berührend.

Leider haben die Menschen nie daraus gelernt.

Liebe Grüße
Jutta

Sieghild hat gesagt…

Lieber Ha-pe!
Es stellt sich immer wieder die Frage nach dem Warum? Immer, wenn wir macht-und hilflose Ereignisse,Begebenheiten, Schicksalsschläge hinnehmen müssen
die uns taumelnd machen, wie ein Blatt im Wind... haltlos.
L.G. Sieghild

Anonym hat gesagt…

Lieber Hans-Peter, das ein schönes, wenn auch trauriges Gedicht.

Sommerliche Grüße aus Sachsen von Anne

Magia da Inês hat gesagt…

✿彡
Entendo você.
Aqui não é a tempestade ou outro fenômeno da natureza que tira a vida... apenas a violência de outro ser humano... de graça.
Como isso é triste!
É tão sem sentido!

Boa semana!
Beijinhos.
Brasil
✿彡✿⊱╮

Rosanna Maisch hat gesagt…

Lieber Hans- Peter,

dein Gedicht hat mich sehr beeindruckt und auch sehr tief berührt !!

Mir kommen spontan diese Sätze aus einem Gedicht von Mascha Kaleko in den Sinn, auch wenn es eigentlich nichts mit dem Thema deiner zum nachdenken anregenden, traurig anmutenden Lyrik überein hat:

(((Ich bin ein Blatt im Wind, zu früh vom Baum gerissen))

Herzlicher Gruss
Rosanna