Donnerstag, 27. Januar 2011

Des Menschen Bild

Des Menschen Bild wird kaum sich ändern
Nur allzu gross sind der Gelüste Macht
Doch einmal wird das Ganze enden
Wenn sie sich gegenseitig umgebracht

Verlogenheit ist der Mächtigen Spiel
Mord und Totschlag sind ihr täglich Brot
Schande und Intrigen das heimliche Ziel
ergötzen sich an der vielen Menschen Not

Ich müsste Lachen oder laut Aufschrein
Wenn das Ganze wäre nicht zum Weinen
Ob der Weltverbesserer gespielter Schein
Sie belügen und betrügen gar die Seinen

Wollen herrschen uns beherrschen eben
Lächeln uns von ganz oben zu mit Hohn
Bestimmen einfach unser täglich Leben
Egal ob Wirtschaft Politik oder Religion

Wenn Leben zerstört die Natur zerbricht
Wer unser Dasein nicht begreifen kann
Auch die Wunder unseres Lebens nicht
Wie soll des Menschen Bild sich ändern dann

© Hans-Peter Zürcher

6 Kommentare:

Rosanna hat gesagt…

Mein lieber Lyrikfreund Hans-Peter,

welch eine starke Ausdrucks-und Aussagekraft obliegen deiner dir von ganzer Seele schreibenden Zeilen. Du hast es auf dem Punkt gebracht:

Wie soll sich anhand all dieser ehrfurchtlosen Taten je etwas ändern. Sich das je das gesamte Menschenbild ändern? Ich glaube nicht mehr daran !

Es erinnert mich, wie einst Albert Schweitzer das Gefühl der Ehrfurcht vor dem Leben, mit Recht und Fug als Ethik gesehen und beschrieben hat:

Sie umfaßt alles Leben: den Menschen, das Tier, die Pflanze und auch die Natur im ganzen,
weil auch sie als Leben begriffen werden muss.
Schweitzer faßt sie als kosmische Ethik in der Forderung zusammen, „allem Willen zum Leben die gleiche Ehrfurcht vor dem Leben entgegenzubringen wie dem eigenen.“ Daraus ergibt sich dann die Bestimmung von dem, was gut und was böse ist: „Gut ist, Leben erhalten und Leben fördern; böse ist, Leben ver-
nichten und Leben hemmen.“

Aber es gibt heutzutage leider Gottes, nur wenige Menschen, die sich an diese Ethik halten und bewahrt haben..

Sei ganz lieb gegrüßt !!

Rosanna

HANS-PETER ZÜRCHER hat gesagt…

Oh, meine liebe Lyrikfreundin Rosanna,

Deine grossartige Rezension zu meinem Gedicht erfreut mich sehr und ehrt mich außerordentlich. Du zitierst Worte von Albert Schweitzer. Er war ja nicht nur ein großartiger Philosoph sondern vor allem ein MENSCH, wie auch ein grosser Musiker, bekannt als wunderbarer Bachinterpret.

Wer soll sich denn noch ehrlich der Thematik "Mensch und Natur", der Ethik und Ehrfurcht vor dem höchsten Gut auf Erden, der Natur, den Lebewesen, uns Menschen, annehmen, wenn nicht wir Autorinnen und Autoren, die unsere Herzen und Seelen Sprechen lassen.

Ich habe einmal folgendes Zitat geschrieben:

Wir Menschen sind Bestandteil der Natur,

wer der Natur Schaden zufügt,
wird sich selbst schaden,

wer der Natur Leid zufügt,
wird selbst leiden,

wer die Natur zerstört,
wird sich selbst zerstören!

Diese Worte werden so lange aktuell belieben, bis sich der letzte Mensch in seinem Zerstörungswahn umgebracht hat.

Ich danke Dir liebe Rosanna für Deine großen Worte. Dein Lob sind Ehre und Freude für mich...

Herzlichst und alles Liebe

Dein Lyrikfreund Hans-Peter

Rosanna hat gesagt…

Nachtrag

Dein Zitat ist die reine Wahrheit und Schweitzer hätte Dir wohlwollend die Hand gereicht ! Wer weiß, vielleicht wird unsere nachkommende Menschheit ( ich meine aber die uns gleichgesinnten und die nächste Generation ethikdenkender und ethikpflegender Poeten und Dichter, einmal solche Werke wie die deinen lesen..

Lieber Hans-Peter, mein Lyrikfreund, Dein Gegenkommentar hat mich höchst erfreut !

Liebe Grüsse Rosanna

HANS-PETER ZÜRCHER hat gesagt…

Dein Nachtrag ehrt mich über alles...

...ja, es ist doch immer des Dichters Wunsch, dass seine Werklein, und sind sie noch so bescheiden, nicht nur heute, sondern auch später einmal wieder gelesen werden.

So ist es auch mein Wunsch, denn ich schreibe ja nicht für mich, sondern für alle die, denen ich mit meiner Sprache etwas mitteilen darf und mit auf den Weg geben darf.

Vielen, vielen Dank und liebste Grüsse von mir zu Dir...

Dein Lyrikfreund Hans-Peter

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Lieber Hans-Peter,
nach diesen Ausführungen bleibt mir nicht mehr viel, was ich noch sagen könnte.
Nur das: Der Mensch wird sich in der Tat nicht ändern. Er lernt nichts dazu und will auch nichts anders machen. Die Menschheit vernichtet sich selbst. Wir sind auf dem besten Weg dahin.
Dein Gedicht ist sehr gut und man sollte es nicht nur lesen sondern auch darüber nachdenken.
Liebe Grüße und gute Nacht
Irmi

HANS-PETER ZÜRCHER hat gesagt…

Liebe Irmi,

Deine Rezension ergänzt mein Werklein auf wunderbare Weise, herzlichen Dank.

Ja, die Spezies Mensch wird wohl über kurz oder lang untergehen. Was die Menschheit auf dieser Erde, wo sie ja nur als Gast verweilt, alles anrichtet, spottet jeglichem Hohn. Reiner Wahnsinn der da abläuft und völlig unlogisch. Wie Krank ist doch unsere Gesellschaft, früher wie heute.

Ein weiteres Zitat, das ich einmal geschrieben habe:

Man könnte versucht sein zu denken, dass die Sinnlosigkeit vom Denken da begann, als der Mensch anfing zu Denken.

Die Verrücktheit der Menschen hat schon manchen Wahnsinn überlebt, nur die Anzahl der Wahnsinnigen hat Grenzen erreicht, die sich weder mit der Umwelt noch der Vernunft verträgt. So wird munter drauflos gelebt, zerstört und kaputtgemacht, was den Menschen noch am Leben hält, mit dem Ziel, dass eines Tages sich der letzte noch lebende Mensch am letzten Baum der noch als tote Materie mitten in der Wüste steht, aufhängt, sofern er noch des Denkens mächtig ist...

...na, ja, sonst muss er halt elendiglich verhungern und verdursten, der Arme.

Herzlichst und liebe Grüsse

Hans-Peter