Freitag, 17. Juni 2011


Stummer Schrei

Der Schrei des roten Milan
Ist verstummt
Der Schrei des Adlers
Ist verstummt

Der Mond liegt müde
In einem Hauch von Nichts

Der Ruf des Käuzchens
Ist verstummt
Der Ruf der Eule
Ist verstummt

Der Mond liegt müde
In einem Hauch von Nichts

Klirrende Kälte
Ein eisiger Hauch
Überzieht Wälder und Auen
Auch die Herzen vieler Menschen

Die Sonne scheint kalt
Sie hat ihre Wärme verloren

Ein Schrei will aus mir heraus
Ich bin verstummt
Ein stummer Schrei der Verzweiflung

© Hans-Peter Zürcher

4 Kommentare:

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Lieber Hans-Peter,
mit diesem Gedicht zeichnest Du ein Szenario, das an Ende denken läßt. Ich hoffe aber, dass Deine Grundstimmung nicht so ist.
Liebe Abendgrüße sendet
Irmi

HANS-PETER ZÜRCHER hat gesagt…

Liebe Irmi,

wenn ich so in die Welt hinaus schaue und all die enormen Zerstörungen an Natur, Mensch und Tier mit ansehen muss, tut das weh. Mit diesem Gedicht möchte ich aufrütteln, auf dass die Menschheit endlich aufwacht und mit diesem ganzen Wahnsinn aufhört. Auch wenn mir bewusst wird, dass all jene die es lesen müssten, nie lesen werden, mit tut es gut, solches nieder zu schreiben.

Skrupellos wird Gemordet, Zerstört und Gelogen, egal ob Politik oder Religionen, der Wirtschaft kann’s nur Recht sein, so füllen sich die Auftragsbücher für Waffen, Flugzeuge, Chemie und andere hochgiftige Substanzen, alles zum Wohle der Menschheit und dem Frieden auf Erden. Im Nahmen aller Heiligen und Götter selbstverständlich und die Menschheit wasche seine Hände in Unschuld...

Da muss einem der SCHREI förmlich im Halse stecken bleiben...

Meine Grundstimmung ist gut, mir geht es gut und noch darf ich viele Wunder der Natur betrachten und mich an ihnen erfreuen.

Herzlichst und alles Liebe

Hans-Peter

Rosanna Maisch hat gesagt…

Lieber Lyrikfreund Hans-Peter,

wer kennt nicht dieses ohnmächtige Gefühl, diesen stummen Schrei der Verzweiflung..du hast eine ausdrucksstarke Natur und Mensch -Stimmung eingefangen, die noch lange nachhallt.

Liebe Grüße von Rosanna

Anonym hat gesagt…

Lieber Hans-Peter,

ein schönes Gedicht in "moll".
Gedichte dieser Art beschreiben den Teil des Lebens, durch den wir immer wieder an das Glück erinnert werden. Sie veranlassen uns, erneut danach zu streben.


Liebe Grüße
Barbara