Freitag, 16. September 2016

Lied vom Nebel


Lied vom Nebel

Nebel spinnen sacht und leise
Heimlich in des Herbstes Nacht
Luzide Tücher auf ihre Weise
Gespinste von größter Pracht

Des Morgens erster Lichterstrahl
Lässt des Herbstes Nebel wallen
Der neue Tag hat nun die Wahl
Uns oder sich selber zu gefallen

Nebel spinnen sacht und leise
Heimlich in des Herbstes Nacht
Seichte Tücher auf ihre Weise
Gewebe von schönster Pracht

Manchmal dicht wie eine Decke
Dann wieder leicht gewoben
Legen sie sich in Wald und Hecke
Ein auf und ab wie Meereswogen

Nebel spinnen sacht und leise
Heimlich in des Herbstes Nacht
Luzide Tücher auf ihre Weise
Gespinste von größter Pracht

Alpenglühn blüht auf ganz hell
Durchdringt die Nebelschicht
Nur für kurze Zeit und schnell
Mit seinem feurig roten Licht

Nebel spinnen sacht und leise
Heimlich in des Herbstes Nacht
Seichte Tücher auf ihre Weise
Gewebe von schönster Pracht

© Hans-Peter Zürcher

3 Kommentare:

HANS-PETER ZÜRCHER hat gesagt…

Liebe Freunde, das zu diesem Gedicht passende Video findet Ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=vb6Bo4ZtSng
Herzlichst und alles Liebe, Hans-Peter

Mirthe Duindam hat gesagt…

Sehr schön, lieber Hans-Peter! Ach ein schönes video hast du gemacht! Liebe Grüsse, Mirthe

Unknown hat gesagt…

Glühende Nebel -- das war mein Highlight im Gedicht. Was mich stolpern ließ war "Gewebe von schoenster Pracht". Ließe sich das metrisch nicht doch an die Strophe angleichen? Oder ist das so gewollt, um die "Formlosigkeit"/"Individualität" des Nebels zu betonen?
Bildlich hatte ich aber ganz dichten Nebel vor Augen :D Schön!!